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Hausbesuch per Videocall

Du liegst gemütlich auf dem Sofa und was du jetzt garantiert nicht brauchst: dich in deine Schuhe zu quälen, um in die Hautarztpraxis zu fahren. 30 Kilometer bis in die nächste Stadt. Was aber nichts daran ändert, dass du ärztlichen Rat brauchst, weil die Psoriasis keine Ruhe gibt. Deine Fußsohlen sind voller Plaques. Nur gut, dass du im digitalen Zeitalter lebst. Innerhalb kurzer Zeit kannst du über eine dermatologische Online-Beratung eine fachärztliche Einschätzung erhalten, ganz ohne deine Wohnung zu verlassen. Oder du vereinbarst einen Termin für eine Onlinesprechstunde in einer dermatologischen Praxis über Video.

Natürlich ersetzt eine Onlineberatung oder eine Videosprechstunde keine ärztliche Untersuchung. Schließlich kann so zum Beispiel kein Blut abgenommen werden fürs Labor.

Person hält Tablet in der Hand. Auf dem Bildschirm ist eine Ärztin zu sehen
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Außerdem ist auch das analoge Gespräch wichtig, um die richtige Strategie für die Therapie zu finden und die Behandlung bei Bedarf anzupassen. Aber in Notfällen ist es doch perfekt, wenn du einfach nur den Laptop aufzuklappen brauchst und die ärztliche Fachperson alles fragen kannst, was dir gerade durch den Kopf geht: Woher kommt der Schuppenflechte-Schub? Musst du dir Sorgen machen, die Therapie anpassen?

Die ärztliche Fachperson sitzt nicht mit dir im Raum. Sicher, das ist ungewohnt. Aber warum sollte das ein Problem sein? Schließlich verändert sich die Welt, alles wird digital. Dank der neuen Technologien bekommst du schnell und unkompliziert Hilfe. Das ist besonders wichtig, wenn die Hautarztpraxis nicht um die Ecke liegt. Und wenn die Alternative Grübeln wäre, weil du wochenlang bis zum nächsten Termin warten müsstest.

Schnelle Hilfe per Ferndiagnose

Nahaufnahme von einer Person in weißem Kittel, die vor einem Computer sitzt.
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Doch wie zuverlässig ist so ein digitaler Check? Darüber musst du dir keinen Kopf machen: Gerade bei Hautkrankheiten bietet er sich an. Die Kameras in Smartphones und Laptops sind inzwischen so gut, dass erfahrene Dermatolog*innen meist schon nach ein paar Minuten eine fundierte Diagnose stellen können, wenn sie deine Plaques sehen.

In die Visite kannst du dich ähnlich wie bei einem Web-Meeting im Homeoffice einwählen. Ganz wichtig ist eine sichere Leitung. Dafür schickt dir das Praxisteam einen Link mit Internetadresse und Einwahlcode. Die Kosten für den Onlinearztbesuch zahlt die Krankenkasse. Und schon geht’s los – digital statt analog.

Dein Gegenüber will dabei die Auslöser aufspüren, fragt nach. Hast du vielleicht eine Injektion vergessen? Nein! Du weißt schließlich, wie wichtig es ist, dass du deine Medikamente regelmäßig nimmst. Hattest du vielleicht Stress? Nein! Warst du vielleicht krank? Du überlegst. Da war die Zahnoperation. Die könnte es gewesen sein.

Es ist nicht leicht, den Ursachen eines Schubs auf die Spur zu kommen. Aber anhand deiner Berichte und Fotos kann deine ärztliche Fachperson auch per Ferndiagnose die PASI-Werte bestimmen, also feststellen, wie stark deine Symptome sind. Sie kann die Therapie anpassen und dich sogar krankschreiben. Und wenn sie ein neues Blutbild oder MRT-Aufnahmen braucht, vereinbart ihr einfach einen persönlichen Termin, am besten mit Recall-Service. Dann bekommst du eine Erinnerung per Mail, Telefon oder SMS, falls du vergessen hast, ein Kreuzchen im Kalender zu machen.

Dr. Google: Fakten checken, Fragen beantworten

Es hilft also wirklich, wenn du dich digital mit deinem Hautarztteam in einer Onlinesprechstunde triffst. Das ist allerdings nicht selbstverständlich. Wenn deine Praxis das nicht anbietet, frag ruhig mal Dr. Google. Ja, Dr. Google! Die Suchmaschine ist mittlerweile viel besser als ihr Ruf, hat eine große Bertelsmann-Studie ergeben. Obwohl es kaum eine*r zugeben möchte: Rund 60 Prozent aller Patient*innen nutzten das Internet, um sich auf das Arztgespräch vorzubereiten oder hinterher noch einmal etwas über die Diagnose zu lesen und die Medikamente zu checken. Schließlich dauert eine Visite im Schnitt nur acht Minuten. Da bleibt den Mediziner*innen kaum Zeit für ausführliche Erklärungen und um über Ängste der Patient*innen zu sprechen, Mut zu machen. Das gehört auch zu einer guten Schuppenflechte-Therapie: egal ob online oder analog.

Sechs Leichter-Leben-Tipps aus dem World Wide Web

1. Die Hautwende-Community trifft sich bei Facebook und Instagram. Schuppenflechte-Patient*innen erzählen von ihren Erfahrungen und geben Tipps.

2. OnlineDoctor gibt dir schnelle Hilfe, wenn deine Arztpraxis keine Onlinetermine anbietet. Du schilderst einfach deine Beschwerden und lädst Fotos hoch. Innerhalb von 48 Stunden empfiehlt dir ein*e Hautärzt*in eine Therapie.

3. Vorbereitungstipps für einen Arztbesuch findest du im Hautwende-Magazin. Zum ersten Termin solltest du die Ergebnisse des DLQI-Selbsttests mitbringen. Zur Ermittlung des sogenannten Dermatologischen Lebensqualitäts-Indexes beantwortest du zehn Fragen, wie sehr du unter der Schuppenflechte leidest. Den Test kannst du einfach aus dem Internet downloaden.

Zwei Hände liegen auf einem Tisch. Die Haut ist an mehreren Stellen gerötet und schuppig.
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4. Seriöse Informationen findest du zum Beispiel auf der Webseite des Deutschen Psoriasis Bunds e. V.. Es gibt zudem viele Internetportale, die Infomaterial wie Onlinebroschüren anbieten. Auf der Webseite patienten-information.de erfährst du, worauf du bei deiner Netzrecherche achten musst.

5. Digitale Helfer unterstützen dich bei deiner Psoriasis-Therapie.

6. In der MyTherapy-App kannst du alle Medikamente, Einnahme- und Arzttermine in einem digitalen Kalender speichern und erhältst dann Erinnerungs-Mails per Push-Nachricht. In einem digitalen Tagebuch kannst du außerdem deine Symptome mit Fotos eintragen. Über die App werden sogar deine Krankenakten auf dem Smartphone-Speicher gesichert. Ähnlich funktionieren die Psoriasis-Apps Sorea und Mediteo.

Volleyball-Olympiasieger Julius Brink lebt seit 23 Jahren mit Schuppenflechte. In Episode 17 des Podcasts „Unter die Haut“ spricht er mit der Medizinischen Fachangestellten Ines Maria Baeblich über Alltagssituationen, die seine Psoriasis triggern. Mehr hier.