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Als Psoriasis-Ursache gilt ein Zusammenspiel von zwei Faktoren: Eine genetische Veranlagung sowie bestimmte Auslöser wie Stress, Infekte und mechanische Reize auf der Haut. Die Krankheit tritt allerdings nicht bei jedem auf, der die Veranlagung hat. Entgegen dem häufigen Vorurteil vieler Menschen ist die Krankheit nicht ansteckend. Hier erfahren Sie, wie Schuppenflechte entsteht, welche Auslöser bekannt sind und warum es manchmal zu einer Gelenkbeteiligung (Psoriasis-Arthritis) kommt.

Was ist die Ursache der Schuppenflechte?

Woher kommt meine Psoriasis? Diese Frage stellt sich jeder, der an den rötlich-entzündeten Hautstellen mit silbrigen Schuppen leidet.

Wissenschaftler wissen heute, dass zwei wesentliche Faktoren gemeinsam zu Schuppenflechte führen:

Grafik der Erde, um die herum Personen gruppiert sind.
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  • Genetische Veranlagung – bestimmte Gene müssen verändert sein, dennoch kommt es allein deshalb nicht zwangsläufig zu einem Ausbruch der Psoriasis
  • Auslöser und Risikofaktoren – sind an jeder Ausbildung von Schuppenflechte beteiligt und können die Krankheit anstoßen und verschlimmern

Bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine autoimmune Systemerkrankung: Die Körperabwehr richtet sich gegen gesunde körpereigene Zellen, die sich daraufhin entzünden und mit übermäßigem Wachstum reagieren. Als Folge entstehen die typischen schuppigen Plaques (Bereiche, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind) auf der Haut oder entzündete und schmerzende Gelenke. Zudem mehren sich die Hinweise, dass sich Psoriasis auch auf die Zellen der Blutgefäße (Endothelzellen) auswirkt.1

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Der DLQI-Test

Der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) misst die Auswirkungen einer Psoriasis auf die Psyche und die Lebensqualität. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Einstufung des Schweregrads durch den Arzt.

Der GEPARD-Test

Gibt es Anzeichen für Psoriasis-Arthritis? Mit dem GEPARD-Screening können Sie Symptome an den Gelenken überprüfen und so eine frühe Diagnose durch den Arzt ermöglichen.

Was in der betroffenen Haut vorgeht, lässt sich dank moderner wissenschaftlicher Methoden beobachten:

  • Die Haut reagiert auf einen Reiz mit einer Entzündungsreaktion: Das Immunsystem versucht damit, die Schäden zu reparieren. Dadurch entsteht die typische Hautrötung.
  • Beim Versuch des Körpers, die entzündete Stelle zu heilen, kommt es zusätzlich zu einer übermäßig schnellen Vermehrung von bestimmten Hautzellen – den sogenannten Keratinozyten. Sie wandern in zehnfacher Geschwindigkeit von der untersten in die oberste Hautschicht (in etwa 5 bis 7 statt 30 Tagen).2
  • Diese zu schnelle Zellerneuerung führt dazu, dass sich auf der Hautoberfläche viele unreife Hautzellen ansammeln und sich in großer Zahl Schuppen bilden.
Grafik eines Mikroskops.
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Bei diesem Vorgang fungieren sogenannte Interleukine als Botenstoffe in der Haut. Als Vermittler zwischen den Zellen des Immunsystem sind sie entscheidend an der Entzündungsreaktion beteiligt und können mittlerweile dank moderner Medikamente (Biologika) gehemmt werden.

Ursachen von Psoriasis-Arthritis

Psoriasis-Arthritis entwickelt sich bei ungefähr einem Drittel der Schuppenflechte-Patienten.3 Dabei bilden vor allem die Gelenkinnenhäute, Bänder und Kapseln entzündliches Gewebe aus. Dies schränkt die Funktion ein und führt unbehandelt zu bleibenden Schäden. Warum manche Patienten Psoriasis-Arthritis entwickeln, ist bisher unbekannt. Es besteht scheinbar kein Zusammenhang zwischen der Schwere der Psoriasis und der Entwicklung von Psoriasis-Arthritis. Dafür ist das Risiko für eine Gelenkbeteiligung erhöht, wenn ein Nagel- oder Kopfhautbefall vorliegt.4

Die Rolle der Gene: Veranlagung ist eine wesentliche Ursache der Psoriasis

Grafik einer Familie mit einem Kind.
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Die aktuelle Forschung geht von einer genetischen Veranlagung (Disposition) als eine mögliche Ursache für Psoriasis und Psoriasis-Arthritis aus.5 Mehrere Gene können eine wichtige Rolle in der Entstehung der Erkrankung spielen, jedoch muss die genetische Disposition nicht zwangsläufig das Ausbrechen von Schuppenflechte oder Psoriasis-Arthritis bedeuten. Innerhalb einer Familie kann es mehrere Psoriasis-Fälle geben:

  • Leiden beide Elternteile an Schuppenflechte, ist das Psoriasisrisiko deutlich höher (rund 70 Prozent) als bei nur einem betroffenen Elternteil (rund 30 Prozent).6
  • Bei eineiigen Zwillingen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass beide Schuppenflechte entwickeln, bei rund 70 Prozent.7
  • Die meisten Psoriatiker haben mindestens einen Verwandten, der ebenfalls unter der Erkrankung leidet.8

Ist Schuppenflechte ansteckend?

Nein, Psoriasis ist nicht ansteckend. Die Krankheit wird nicht per Infektion übertragen, also kommen Viren, Bakterien oder Pilze nicht als Ursache infrage. Auch direkter Hautkontakt ist unproblematisch.

Wichtig ist: Eine genetische Veranlagung bedeutet nicht automatisch, dass die Schuppenflechte im Laufe des Lebens auftritt. Die Krankheit kann mehrere Generationen überspringen, bevor sie wiederauftaucht. Außerdem gibt es keine Verfahren, die feststellen könnten, in welchem Alter, in welcher Stärke und Form die Krankheit ausbricht. Dies kann sich selbst innerhalb einer Familie unterscheiden. Ungeklärt ist außerdem, welche Erbinformationen genau die Psoriasis verursachen.

Auslöser – bestimmte Risikofaktoren begünstigen Psoriasis

Allein die Erbanlage verursacht keinen Ausbruch der Krankheit. Als Schuppenflechte-Auslöser kommen immer äußere oder innere Risikofaktoren (auch als Provokations- oder Triggerfaktoren bezeichnet) hinzu.

Diese sogenannten Trigger können zu einem erstmaligen Auftreten der Plaques führen – aber auch neue Schübe hervorrufen oder bestehende verschlimmern.

Interessant!

Betroffene sollten wissen: Mit ihrer Frage nach dem „Warum?“ stehen sie nicht allein da. Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an der chronischen Hautkrankheit, weltweit sind es 125 Millionen.9

Darunter sind auch Berühmtheiten wie der 2009 verstorbene US-Schriftsteller John Updike, der sich in seinem Werk „Selbst-Bewußtsein: Erinnerungen“ intensiv mit den schwerwiegenden Folgen seiner Erkrankung auseinandersetzte. Oder die Schauspielerin Romy Schneider, ihr Kollege Sky du Mont, der Politiker Winston Churchill, die Sängerin Britney Spears, der Musiker Art Garfunkel, die Pop-Ikone Cyndi Lauper, der US-Fernsehstar Kim Kardashian, das Fotomodell Cara Delevingne und der Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink leiden unter der Krankheit Psoriasis.

Meist sind die Ursachen für eine Schuppenflechte Infekte oder Medikamente, die einen Krankheitsschub verursachen. Zudem unterliegt die Psoriasis einer saisonalen Schwankung: Im Sommer bessern sich oft die Plaques aufgrund der UV-Strahlung.10

Schuppenflechte: Infektionen und Krankheiten als Auslöser

Als häufige Auslöser gelten Infektionen und andere, oftmals noch nicht diagnostizierte Erkrankungen. Rund 70 Prozent der Psoriasis-Patienten leiden unter mindestens einer weiteren Begleiterkrankung.11 In der Fachliteratur werden folgende Krankheiten und Infekte erwähnt, die als Provokationsfaktoren für eine Psoriasis und Psoriasis-Arthritis infrage kommen:

  • Erkältungen und Atemwegserkrankungen – vor allem Bronchitis oder Mandelentzündung durch eine Streptokokken-Infektion
  • andere Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilze – wie Herpes, Masern, Scharlach, Windpocken, Grippe und Röteln
  • chronische Infektionen – etwa der Zahnwurzeln, Harnwege, Nasennebenhöhlen, Mittelohren und des Darms
  • Ekzeme (gerötete Hautstelle)
  • Diabetes mellitus
  • Gefäßverkalkungen
  • Depressionen (siehe auch Abschnitt „Psyche und Stress“ weiter unten)
  • Übergewicht (Adipositas)
Grafik einer laufenden Nase.
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Weiterhin gilt eine HIV-Infektion als verstärkender Faktor für Psoriasis. Wenn eine Erkrankung vorliegt, muss die Therapie entsprechend erfolgen und mit der Psoriasis-Behandlung abgestimmt sein.

Wenn Arzneimittel Schuppenflechte auslösen

Grafik eines Tablettenblisters mit zwei Tabletten im Vordergrund.
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Bestimmte Medikamente können Schuppenflechte auslösen oder verschlimmern.11,12 Dazu gehören beispielsweise:

  • blutdrucksenkende Arzneimittel (etwa Betablocker, ACE-Hemmer und Kalziumkanalblocker)
  • Antidepressiva
  • Cholesterin-senkende Wirkstoffe (zum Beispiel Statine)
  • Malaria- und Rheuma-Medikamente (etwa Chloroquin)
  • bestimmte Antibiotika (etwa Makrolide)

 

Schuppenflechte durch mechanische Reizung der Haut

Eine mechanische Reizung der Haut ruft bei zahlreichen Psoriatikern Plaques hervor – und zwar genau an der Stelle, an der die Reizeinwirkung erfolgte. Dieses sogenannte Köbner-Phänomen gilt als ein Schuppenflechte-Auslöser – und tritt beispielsweise auf bei:13

  • Druck – enge Gürtel, Schuhe oder Arbeiten auf Knien
  • Reibung – scheuernde Kleidung oder Kratzen der Haut
  • Schnittverletzungen –mit einem Messer oder bei einer Operation
  • Schürfwunden und Risse – Stürze, Bisse oder Kratzen der Haut
  • Verbrennungen – Feuer, heißes Wasser und übermäßige Sonneneinstrahlung
  • Injektionen und Stiche – Spritzen bei Impfungen, Nadelstiche bei Akupunktur-Behandlungen und Tätowierungen
  • Verätzungen und chemische Reizungen – aggressive Chemikalien in Putzmitteln
  • Erfrierungen
Grafik zweier Hände. Die eine berührt die andere, auf der eine blaue Markierung zu sehen ist.
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Dabei sind Körperregionen wie Ellenbogen, Knie, Kreuzbein oder die Pofalte besonders häufig von Plaques betroffen, da hier die alltägliche mechanische Reizung in der Regel hoch ist.

Schuppenflechte Auslöser: Psyche und Stress

Psychische Beeinträchtigungen wie Depressionen treten häufig als Folge einer Psoriasis auf – doch andersrum gelten psychische Belastungen auch als Ursache für Schuppenflechte.

Stress, Angst und Trauer können zu einem erstmaligen Krankheitsausbruch führen, neue Schübe hervorrufen oder bestehende Plaques verschlimmern. Zu den sogenannten psychosozialen Triggern der Psoriasis gehören beispielsweise:

Grafik eines in die Hände gestützten Kopfes mit einer Gewitterwolke und Blitzen darüber.
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  • Prüfungsangst und -stress
  • Tod eines Angehörigen
  • Trennung vom Lebenspartner
  • Arbeitsplatzverlust
  • berufliche und finanzielle Belastungen
  • Konflikte im Lebensumfeld
  • Depressionen

Lesen Sie weitere Details zu Schuppenflechte und Psyche: Wenn Stress unter die Haut geht.

Weitere Risikofaktoren für Schuppenflechte

Einige Risikofaktoren konnten noch nicht zweifelsfrei durch Studien als Psoriasis-Ursache identifiziert werden. Doch laut Erfahrungsberichten von Patienten und Medizinern weltweit sind folgende Trigger regelmäßig an Krankheitsausbrüchen und -schüben beteiligt:11

  • Klima und Jahreszeiten – kalte trockene Luft gilt als Risikofaktor, während sich das Hautbild in den Sommermonaten durch die erhöhte Sonneneinstrahlung bessert (siehe auch: Wie wirkt die UV-Bestrahlung?)
  • Rauchen
  • bestimmte Genuss- und Lebensmittel – etwa Alkohol, scharfe Gewürze und Zitrusfrüchte
  • Übergewicht – insbesondere übermäßiges Bauchfett fördert das Entzündungsgeschehen bei Schuppenflechte

Hormonschwankungen – etwa durch Schilddrüsenerkrankungen, Menstruation, Schwangerschaft, Pubertät oder Wechseljahre

Zwei Icons zeigen eine Weinflasche mit Weinglas und eine Zigarette.
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Bei etwa 70 Prozent der Psoriasis-Patienten stellen Ärzte mindestens eine Begleiterkrankung fest, häufig Übergewicht, Bluthochdruck, Gefäßverkalkungen oder Diabetes.11

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Quellen:

  1. Körber A.: Komorbiditäten der Psoriasis (2013). Haut 01/13 S. 28 URL: https://www.der-niedergelassene-arzt.de/fileadmin/user_upload/zeitschriften/haut/Artikel-pdfs/2013/2013_1/HAUT_1-13_CME_Koerber.pdf. Zugriff am 06. Juni 2023.
  2. Adler Y: Hautkrankheiten. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH 2012. S. 155
  3. Gladman DD, Antoni C, Mease P, et al.: Psoriatic arthritis: epidemiology, clinical features, course, and outcome. In: Ann Rheum Dis. 2005;64:ii14-ii17.
  4. Mease P, Armstrong AW: Managing patients with psoriatic disease: the diagnosis and pharmacologic treatment of psoriatic arthritis in patients with psoriasis. Drugs 2014: 74, 423–441
  5. Bowcock, Krueger: Getting under the skin: the immunogenetics of psoriasis. In: Nature Reviews Immunology. 2005 Sep; 5(9):699-711.
  6. Internetseite des Psoriasis Bund Deutschland e. V.: Was ist Psoriasis? URL: http://www.psoriasis-bund.de/wissen/psoriasis/. Zugriff am 06. Juni 2023.
  7. Schön MP, Boehncke WH: Psoriasis. In: N Engl J Med. 2005 May 5;352(18):1899-912.
  8. Fritsch: Dermatologie & Venerologie für das Studium. Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2009. S. 219
  9. Traupe H, Robra BP, Robert Koch Institut (RKI). Schuppenflechte. Berlin: RKI; 2002. (Gesundheitsberichterstattung des Bundes; 11). URL: https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/3160/220ShwcFDLtSs_62.pdf?sequence=1&isAllowed=y. Zugriff am 06. Juni 2023.
  10. Fritsch: Dermatologie & Venerologie für das Studium. Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2009. S. 219
  11. Augustin et al.: Co-morbidity and Age-related Prevalence of Psoriasis: Analysis of Health Insurance Data in Germany. In: Acta Dermato-Venereologica. 2010; 90:147-151.
  12. E. Christopher et al.: Psoriasis - auf einen Blick. Thieme 2003. S. 19f.
  13. I. Moll (Hrsg.): Duale Reihe Dermatologie. Thieme, 2005. S. 463.