Die Schuppenflechte in Hautfalten
Die Psoriasis inversa (auch Psoriasis intertriginosa) bezeichnet eine seltene Schuppenflechte-Form, die ausschließlich in den größeren Hautfalten wie Kniekehlen und Achselhöhlen auftritt. In vielen Fällen bilden sich keine Schuppen, was die Diagnose erschwert.
Ist der Intimbereich betroffen, leiden Patienten besonders stark. Je nach Krankheitsbild der Psoriasis inversa helfen antiseptische Farbstoffe, Cremes mit Immunmodulatoren, Bäder, Umschläge und weite Kleidung.
Die Psoriasis inversa ist selten, aber schwer zu behandeln: In den Hautfalten bilden sich entzündete Rötungen, die jucken, nässen und wund werden können. Mitunter kommen Pilzinfektionen hinzu. Fettende Salben und enge Kleidung sollten gemieden werden.
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Eine Psoriasis inversa wird oft mit Pilzerkrankungen verwechselt

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Für den behandelnden Arzt ist eine Psoriasis inversa (auch Psoriasis intertriginosa) gar nicht so leicht zu erkennen: Anders als gewöhnlich tritt die Schuppenflechte in dieser seltenen Form ausschließlich in den Körperfalten auf. Dort liegt Haut auf Haut, sie scheuert ständig und ist feucht und warm - die typischen Schuppen bilden sich entweder gar nicht oder nur reduziert.1
Die oft juckenden Rötungen der Psoriasis inversa werden nicht selten mit einer Pilzerkrankung oder einem anderen Ekzem verwechselt.2
Befallen werden vor allem die folgenden intertriginösen Areale (Körperstellen mit gegenüberliegenden und sich berührenden Hautflächen)1:
- Achselhöhlen
- Kniekehlen
- Ellenbeugen
- Leistenbeugen (Genitalbereich)
- Gesäßfalte
- Brustbereich
Ist der Intimbereich betroffen, leiden Liebesbeziehungen
Bei der Psoriasis inversa liegt das klassische Krankheitsbild der Schuppenflechte in umgedrehter Form vor - statt den äußeren Seiten der Ellenbogen und Knie sind die innenliegenden Beugeflächen betroffen.1 Die normalerweise von der Schuppenflechte bevorzugten Plaque-Bereiche bleiben beschwerdefrei.
Doch nicht nur bei einer Psoriasis inversa können die Körperfalten betroffen sein: Auch bei Patienten mit einer klassischen Psoriasis vulgaris treten mitunter Symptome in den Hautfalten und Beugeflächen auf. Dann allerdings zusätzlich zu Plaques an anderen Stellen.

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Besonders unangenehm: Die oft nässenden Rötungen können wund werden, mitunter bilden sich Risse. Nicht selten infizieren Hefepilze oder Corynebakterien die befallene Haut. Gleichzeitig können diese Erreger aber auch mögliche Auslöser der Psoriasis inversa sein.3
Treten die Beschwerden im Genitalbereich auf, fühlen sich die Betroffenen besonders belastet. Denn dann leiden auch ihre intimen Beziehungen mit anderen Menschen unter der Psoriasis inversa.
Die Behandlung der Psoriasis inversa ist kompliziert

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Aufgrund des warmen, feuchten Milieus in den Hautfalten gestaltet sich die Behandlung der Psoriasis inversa kompliziert. Fettende Salben verlangsamen die Heilung oder verschlimmern die Beschwerden sogar.
Je nach Krankheitsbild führen folgende Therapieansätze zu einer Verbesserung der Beschwerden:
- Farblösungen und Pasten:
Bei akuten Entzündungen trocknen spezielle Farbstofflösungen die nässende Haut, die zusätzlich antiseptisch gegen Bakterien und Pilze wirken. Alternativ können auch weiche Zinkpasten verwendet werden. - Cremes und Lotionen:
Für die äußerliche Anwendung bei einer Psoriasis inversa verschreiben Hautärzte auch Cremes mit sogenannten topischen Immunmodulatoren (TIM), die normalerweise vor allem bei Neurodermitis verwendet werden. Sie wirken effektiv gegen Entzündungen, Rötungen und Juckreiz. Kortison kann ebenfalls helfen, ist allerdings nur in schwachen Dosen empfehlenswert. Spezielle Cremes kommen auch bei einer Hefepilzinfektion zum Einsatz. - Bäder und Umschläge:
Bäder mit Pflanzenextrakten aus der Kamille und der Ringelblume hemmen die Entzündungen. Auch Salzbäder und kalte Umschläge mit Schwarztee lindern die Beschwerden. - Weite Kleidung:
Auf engsitzende Kleidungsstücke sollten Betroffene unbedingt verzichten. Denn bei scheuernder Haut kann eine Psoriasis inversa kaum abheilen. Enge Jeans, Hemden oder Unterwäsche sollten tabu sein - zugunsten von weiten, bequemen und atmungsaktiven Stoffen.
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Quellen:
- Moll (Hrsg.): Duale Reihe Dermatologie. Thieme, 2005. S. 463.
- P. Altmeyer: Psoriasis intertriginosa. In: Die Online-Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Umweltmedizin. URL: http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/artikel?id=3351. Zugriff am 06. Juni 2023.
- M. A. Radtke, K. Herberger et al.: Psoriasis vulgaris: Mehr als nur eine Hauterkrankung. In: Pharmazeutische Zeitung, 3:2010. URL: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=32328. Zugriff am 06. Juni 2023.