Wie wirkt die UV-Bestrahlung?
Eine Lichttherapie eignet sich bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte, vor allem bei einem großflächigen Auftreten der entzündlichen Plaques.
Da die Psoriasis-Lichttherapie bereits seit Jahrzehnten eingesetzt und stetig weiterentwickelt wird, sind die Wirkungsmechanismen und Gefahren gut dokumentiert.
Zahllose Studien belegen, dass eine Lichttherapie Schuppenflechte effektiv lindern kann: Oft kommen die UV-Bestrahlungen zum Einsatz, wenn die entzündeten Hautstellen auf Salben allein nicht ausreichend ansprechen. Bei falscher Anwendung bestehen allerdings auch Risiken.
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Menschen nutzen schon seit Jahrhunderten das Licht der Sonne, um Hautbeschwerden zu lindern. Denn bestimmte, für uns nicht sichtbare Lichtwellen wirken - bei geringer Dosierung - günstig auf Entzündungsprozesse und Autoimmunreaktionen in der Haut. Bei diesen Lichtwellen handelt es sich um die sogenannte Ultraviolettstrahlung, in Kurzform: UV-Strahlen.
Vor knapp 100 Jahren begannen Mediziner damit, UV-Strahlen künstlich herzustellen und Hautkrankheiten mit ihnen zu behandeln. Auch gegen Schuppenflechte wird die Lichttherapie aufgrund ihrer belegbaren Wirksamkeit in verschiedenen Verfahren von Hautärzten eingesetzt - in Deutschland bereits seit mehr als 50 Jahren.
Lichttherapie kann bei Schuppenflechte auch heute noch angewendet werden - von kleinen bis hin zu großflächigem Auftreten.1
Oft wird eine UV-Bestrahlung Psoriasis-Patienten verschrieben, bei denen sich die Beschwerden durch eine rein äußerliche (topische) Therapie mit Salben und Cremes nicht deutlich bessern.
Risiken bestehen nur bei Langzeittherapie und fehlerhaften Geräten
UV-Strahlen können in hohen Dosen schädlich auf das Körpergewebe wirken. Bei Sonnenstrahlung schützen wir unsere Haut deshalb mit Sonnencreme. Und auch die Lichttherapie gegen Schuppenflechte birgt bei falscher Behandlung durchaus Gefahren - unter anderem kann sich das Risiko einer Hautkrebserkrankung erhöhen.
Die Lichttherapie sollte deshalb ausschließlich gegen akute Plaque-Herde angewandt werden, nicht aber als Langzeittherapie oder als sogenannte Erhaltungstherapie auf beschwerdefreier Haut.
Je nach Hauttyp und Strahlungsintensität kann sich eine Dermatitis solaris (Sonnenbrand) bilden. Wer unter lichtempfindlicher Haut, Lichtallergien oder einem genetisch bedingten erhöhten Hautkrebsrisiko leidet, muss folglich auf die UV-Bestrahlung verzichten.
Die Lichttherapie gegen Schuppenflechte ist keine Langzeittherapie.
Voraussetzung ist natürlich immer, dass die verwendeten Hautbestrahlungsgeräte regelmäßig gewartet werden. Nur dann ist sichergestellt, dass sie die gewünschte Strahlungsintensität und kein gefährliches UV-C-Licht abgeben.

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Empfohlene Lichttherapie-Verfahren bei Schuppenflechte

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In der Leitlinie werden folgende Lichttherapie-Verfahren aufgeführt:1
- Licht-Bade-Therapie (Balneophototherapie) - bei dieser Lichttherapie gegen Schuppenflechte werden Bestrahlung (per UV-A- oder UV-B-Licht) und salzhaltige Bäder miteinander kombiniert. Studien zufolge steigert sich die Wirkung dadurch signifikant gegenüber reinen UV-Bestrahlungen.3
- UV-B-Lichttherapie (Breitspektrum) - laut Leitlinie wird eine UV-B-Lichttherapie bei Schuppenflechte wegen geringerer Nebenwirkungen gegenüber PUVA-Therapie als erste Wahl empfohlen. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit einer sogenannten selektiven UV-B-Therapie (SUP), bei der die eingesetzten Lampen je nach Hauttyp und Beschwerdebild eingestellt werden.
- Photochemotherapie (PUVA) - bei dieser Lichttherapie gegen schwere Schuppenflechte kommen UV-A-Strahlen zum Einsatz, die tiefer in die Haut dringen. Vor der Bestrahlung werden dem Patienten sogenannte Psoralene verabreicht, pflanzliche Wirkstoffe, die die Haut empfindlicher für das UV-Licht machen. Entweder in Form von Tabletten, Cremes oder Badezusätzen. Zwar ist die PUVA-Lichttherapie wirkungsvoller als eine UV-B-Behandlung, doch gleichzeitig wird von einem erhöhten Risiko für Hautkrebs ausgegangen.1
- Lasertherapie - dabei werden sogenannte Excimerlaser eingesetzt, die eine besonders konzentrierte UV-B-Strahlung (308 Nanometer) ausschließlich auf erkrankte Hautareale lenken. Da nicht der gesamte Körper den Strahlen ausgesetzt ist, minimiert sich das Krebsrisiko. Das relativ neue Verfahren ist laut Studien wirkungsvoll und wird für die Behandlung einzelner Plaques empfohlen.
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Quellen:
- von Kiedrowski R, Dirschka T, Krähn-Senftleben G, Kurzen H, Ostendorf R, Quist SR, Reinhold U, Sebastian M, Termeer C. Aktualisierter praxisnaher Behandlungspfad. In: Onkoderm Psoriasis aktuell 2019. https://www.onkoderm.de/wp-content/uploads/sites/109/2019/09/onkoderm_Behandlungspfad_Psoriasis_2019_E3.pdf. Zugriff am 11. November 2021.
- E. Buskens, H. v. Weelden et al.: Home versus outpatient ultraviolet B phototherapy for mild to severe psoriasis: pragmatic multicentre randomised controlled non-inferiority trial (PLUTO study). In: The BMJ, 2009;338:b1542. URL: http://www.bmj.com/content/338/bmj.b1542. Zugriff am 28. August 2020.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Abschlussbericht N04/04: Balneophototherapie, 28.12.2006. URL: https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_11064.html. Zugriff am 28. August 2020.