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Eine Therapie kann nur helfen, wenn sie verlässlich angewendet wird. Patienten müssen die verschriebenen Arzneimittel zu den richtigen Zeitpunkten und in der korrekten Dosierung über die festgelegte Dauer einnehmen. Gerade bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Psoriasis und Psoriasis-Arthritis ist die sogenannte Adhärenz von entscheidender Bedeutung. Denn diese Krankheiten sind nicht heilbar, aber gut behandelbar – wenn die Therapie konsequent und dauerhaft erfolgt. 

Was bedeutet Adhärenz und wie unterscheidet sie sich von der Compliance?

Grafik einer Hand, die eine andere Hand mit Creme aus einem Tiegel eincremt.
Novartis Pharma GmbH

Der Begriff Adhärenz bezeichnet die Therapietreue, also die Einhaltung des Behandlungsplans. Die Definition von Adhärenz schließt mit ein, dass die behandelnden Ärzte und die Patienten gemeinsam die Therapiepläne erarbeiten und sich um deren Einhaltung kümmern. Beide sind verantwortlich: Die Patienten müssen die Therapieinhalte korrekt befolgen, die Ärzte die beschlossenen Behandlungsmaßnahmen gut und verständlich vermitteln, regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Das ist auch der wesentliche Unterschied zu dem ebenfalls häufig verwendeten Begriff Compliance. In der Medizin hat Compliance eine ähnliche Bedeutung wie in der Betriebswirtschaft und der Rechtswissenschaft: die Befolgung von Regeln. Bei einer Therapie steht Compliance für die strikte Einhaltung des ärztlich verordneten Therapieplans und steht somit sinnbildlich für einen passiven Patienten, der die Regeln befolgt.

Die Zusammenarbeit von Ärzten und Patienten bei der Adhärenz gilt heute als erfolgversprechender, Compliance steht eher für die veraltete Rolle des passiven Patienten.1

Falls für die Therapie von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis Medikamente wie Basistherapeutika und Biologika verordnet wurden, ist deren verlässliche Einnahme von zentraler Bedeutung. Nur so lässt sich die Ausprägung der Symptome  anhaltend hemmen und unter Umständen sogar ihre Entstehung verhindern. Die Bedeutung der dauerhaften Anwendung der verordneten Therapie sollte in der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten immer wieder betont werden. Dies gilt– insbesondere, wenn die Behandlung erfolgreich ist und die Symptome teilweise oder ganz verschwinden. Den Patienten muss klar sein, dass es trotz Therapie zu Schüben kommen kann, die eventuell eine Anpassung der Behandlung erfordern. Deswegen ist der regelmäßige Austausch zwischen Patienten und Ärzten so wichtig.

Warum kommt es zur Non-Adhärenz?

Je komplexer die Therapie bzw. je mehr Therapeutika der Patient einnehmen muss, desto schwieriger ist es für Patienten, diese nach Vorgabe des Arztes anzuwenden. Ärztlich behandelte Menschen in Deutschland, die älter als 65 Jahre sind, leiden durchschnittlich an mindestens einer chronischen Erkrankung. Die Therapie erfordert von vielen, mehr als fünf Arzneimittel täglich einzunehmen.2,3

Neben der Komplexität der Therapie gibt es noch weitere Faktoren für mangelnde Adhärenz:4

  • Sozioökonomische Gründe wie geringes Gesundheitsverständnis, fehlende soziale Unterstützung und hohe Arzneimittelkosten
  • Therapiebezogene Gründe wie Nebenwirkungen der Medikamente und unangenehme Aspekte der Verabreichung (beispielsweise regelmäßige Injektionen)
  • Patientenbezogene Gründe wie körperliche Beeinträchtigungen (zum Beispiel Verschlechterung von Kognition, Sehvermögen oder Fingerfertigkeit, psychologisches Verhalten)
  • Krankheitsbezogene Gründe wie (phasenweise) asymptomatische Erscheinungsformen der chronischen Krankheit und auch psychische Störungen
  • Ein schlechtes Vertrauensverhältnis zu den behandelnden Ärzten und schlechte Kommunikation
Die Grafik zeigt eine Uhr und eine Spritze
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Zu unterscheiden sind dabei beabsichtigte und unbeabsichtigte Non-Adhärenz. Wenn sich Patienten bewusst ganz oder teilweise gegen die Therapie entscheiden, kann das beispielsweise an der Angst vor Nebenwirkungen liegen. Wird die Einnahme von Medikamenten unabsichtlich vergessen, ist die Wirksamkeit der Medikation nicht mehr gewährleistet.

Die Therapie von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis mit Basismedikamenten und Biologika erfolgt in den meisten Fällen mit Tabletten oder Injektionen, die die Patienten regelmäßig selbst einnehmen oder durchführen. Auch dies kann eine Herausforderung für die Adhärenz darstellen, denn es erfordert Selbstdisziplin und unter Umständen Überwindung, etwa bei Abneigung gegen Spritzen. Dazu können Nebenwirkungen der Medikamente Gründe für eine mangelhafte Adhärenz sein.

Die Folgen von Non-Adhärenz sind unter Umständen gravierend, der Erfolg der Therapie kann gefährdet oder zumindest verzögert sein. Nicht selten folgen dann zusätzliche Untersuchungen oder Therapieanpassungen, die das Gesundheitssystem durch weitere Kosten belasten – in Deutschland jährlich rund zehn Milliarden Euro.5

Was lässt sich gegen Non-Adhärenz tun?

Grafische Darstellung eines Frauen- und Männerkopfes. Über dem rechten, männlichen Kopf befindet sich eine Sprechblase mit einem Ausrufezeichen.
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Stellen Ärzte, Praxispersonal, Therapeuten oder Menschen aus dem Umfeld der Patienten fest, dass Therapiepläne ungenügend oder gar nicht eingehalten werden, gilt es, die genauen Umstände und Gründe dafür festzustellen. Wurde die Therapie gar nicht erst begonnen oder ließ die verlässliche Durchführung langsam nach? 6

Je nachdem, ob die Non-Adhärenz beabsichtigt oder unbeabsichtigt ist, sollten entsprechende Interventionen ergriffen werden:

  • Sträuben sich Patienten gegen ihre Therapie, sind kommunikative Maßnahmen wie Wissensvermittlung und Motivation angezeigt. Die Motivation lässt sich durch Lob, aber auch durch die Verdeutlichung der negativen Folgen der Non-Adhärenz steigern.
  • Vergessen Patienten hingegen die pünktliche und korrekt dosierte Einnahme ihrer Medikamente, können Hilfsmittel die Adhärenz verbessern, die an die Arzneimitteleinnahme erinnern oder diese erleichtern. Dazu gehören etwa Einnahmekalender, Medikamentenboxen und Apps für Smartphone oder Tablet.

Häufig lässt sich die Non-Adhärenz nicht durch einmalig durchgeführte Maßnahmen abstellen. 7 Hier können beispielsweise online verfügbare Patientenprogramme helfen, die die Therapie begleiten.

Patienten sollten sich auf die Arztgespräche gut vorbereiten und den Verlauf der Erkrankung gut dokumentieren. Für Menschen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis eignen sich dafür Selbsttests wie der GEPARD-Test und der DLQI-Test  besonders gut.

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Quellen:

  1. Adhärenz. DocCheck, 2023. https://flexikon.doccheck.com/de/Adh%C3%A4renz, Zugriff am 08. Juni 2023.
  2. LiteraCascorbi, I., Drug interactions – principles, examples and clinical consequences. Dtsch Arztebl Int 109 (2012) 546–556.
  3. Verstehen, messen, verbessern, Pharmazeutische Zeitung online, 2019. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/verstehen-messen-verbessern, Zugriff am 08. Juni 2023.
  4. Adherence to long-term therapies: evidence for action. World Health Organization, 2003. https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/42682/9241545992.pdf?sequence=1&isAllowed=y, Zugriff am 08. Juni 2023.
  5. Laufs U, Böhm M, Kroemer HK, Schüssel K, Griese N, Schulz M. Strategien zur Verbesserung der Einnahmetreue von Medikamenten. Dtsch Med Wochenschr 2011; 136: 1616-1621
  6. Vrijens, B., et al., A new taxonomy for describing and defining adherence to medications. Br J Clin Pharmacol 73 (2012) 691-705.
  7. Haynes RB, Ackloo E, Sahota N, McDonald HP, Yao X. Interventions for enhancing medication adherence. Cochrane Database Syst Rev. 2008;(2):CD000011