Viele Patienten wünschen sich eine naturheilkundliche Behandlung bei Psoriasis. Nicht unter die Naturheilverfahren fällt die Homöopathie, bei der die Fachwelt davon ausgeht, dass keine Wirkung über den sogenannten Placebo-Effekt hinaus besteht.
Die Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln (Phytopharmaka), der Einsatz von Doktorfischen oder eine Eigenbluttherapie sind mögliche ergänzende therapeutische Behandlungsverfahren. Bei mittelschweren und schweren Formen der Psoriasis sollte nicht auf die vom Arzt verordneten Medikamente verzichtet werden. Mittel der Naturheilkunde können jedoch im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes zur Unterstützung in Erwägung gezogen werden.
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Homöopathie & Schuppenflechte
Homöopathische Mittel bei Psoriasis-Arthritis
Baden mit Kangal-Fischen
Eigenbluttherapie
Die Homöopathie verfolgt bei chronischen Erkrankungen einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass sie sich nicht nur auf die Symptome der Schuppenflechte konzentriert, sondern den Menschen als Ganzes betrachtet. So erfragt der Homöopath zu Beginn der Anamnese auch die Gefühle, Sorgen oder andere Beschwerden von Patienten. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Ähnlichkeitsregel, das sogenannte „Simile-Prinzip“: Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, war der Überzeugung, dass man „Ähnliches mit Ähnlichem“ heilen kann. Bei der Psoriasis werden Substanzen, die beim gesunden Menschen Juckreiz, Rötung, Entzündung und Schuppenbildung hervorrufen, in sehr starker Verdünnung (Potenzierung) zur Behandlung dieser Erkrankung angewandt. Je höher die Potenz (und damit die Verdünnung), desto tiefer und langanhaltender soll die Heilungsreaktion des Körpers sein, so die homöopathische Lehre. Dabei gehen die Verdünnungen oft soweit, dass keinerlei Wirkstoff mehr enthalten ist.

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Die Wirksamkeit homöopathischer Mittel wird äußerst kontrovers diskutiert. Seit 250 Jahren konnte keinerlei Wirkungsnachweis erbracht werden. Fakt ist in jedem Fall, dass Homöopathie keinen Ersatz für eine ärztliche Therapie bei Schuppenflechte darstellt. In Abstimmung mit dem Dermatologen kann es jedoch sinnvoll sein, andere komplementärmedizinische und naturheilkundliche Verfahren auszuprobieren – hier ist eine Wirksamkeit im Gegensatz zur Homöopathie teilweise erwiesen..
Substanzen der Homöopathie, die Heilpraktiker beispielsweise bei Psoriasis einsetzen:1
Corallium rubrum (Edelkoralle) – wenn vor allem Hände und Füße von den schuppenden Hautstellen betroffen sind
- Hydrocotyle asiatica (Asiatischer Wassernabel) bei Schuppenflechte mit starkem Juckreiz
- Mahonia aquifolia (Mahonie) – zur Beruhigung schuppiger Haut
- Sarsaparilla (Stechwinde) – um Juckreiz zu lindern
Diese Mittel können als Tropfen, Tabletten, Globuli (kleine Kügelchen), Salben oder Cremes verabreicht werden.
Wichtig:
Da die Schuppenflechte eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung ist, sollte man zur Behandlung der Psoriasis mit Homöopathie einen erfahrenen Heilpraktiker oder Arzt (mit entsprechender Zusatzausbildung) aufsuchen.
Welche Mittel der Homöopathie werden bei Psoriasis-Arthritis eingesetzt?
Viele Menschen mit Schuppenflechte leiden neben den Symptomen der Haut an einer entzündlichen Gelenkerkrankung. Bei einer solchen Psoriasis-Arthritis schwellen häufig die Verbindungsglieder der Finger oder Zehen an. Aber auch andere Gelenke, zum Beispiel in den Zehen oder der Wirbelsäule, können betroffen sein und zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung und Schmerzen führen.
Um Gelenkschädigungen zu vermeiden, ist eine rechtzeitige Therapie wichtig. Immer häufiger wird auch bei Psoriasis-Arthritis ein Ansatz verfolgt, bei der die medikamentöse Behandlung mit Mitteln der Homöopathie kombiniert wird. So gibt es auch homöopathische Substanzen, die speziell bei Gelenkbeschwerden angewendet werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Belladonna (Tollkirsche) – bei Hautentzündungen und Gelenkschwellungen
- Bryonia dioica (Rotbeerige Zaunrübe) – wenn kleinste Bewegungen starke Schmerzen verursachen
- Rhus toxicodendron (Giftsumach) – im Rahmen von Gelenkbeschwerden
Präparate aus der Pflanzenheilkunde bei Schuppenflechte
Nicht nur die Homöopathie, auch die Pflanzenheilkunde kommt zum Einsatz. Sie kennt eine Reihe von Mitteln, die bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis helfen können. Bei der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) kommen die verschiedenen Zubereitungen aus Pflanzen und Pflanzenteilen zum Einsatz. Diese können als Tee, Tinktur, Salbe oder im Badewasser zur möglichen Linderung der Schuppenflechte verwendet werden.

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Enthalten sind beispielsweise Bestandteile aus Heilpflanzen wie
- Aloe Vera,
- Kamille,
- Ringelblume,
- Stiefmütterchen oder
- Zaubernuss.
Aber auch Pflanzen aus anderen Kulturkreisen wie die Mahonie oder die Indigopflanze haben sich bei verschiedenen Formen der Psoriasis bewährt.2,3
Die Behandlung durch Kangal-Fische hat ihren Ursprung in einem Kurbad in der Nähe des türkischen Orts Kangal, der den tierischen Helfern ihren Namen gab. Dort können Schuppenflechte-Betroffene eine Badekur machen. Im 35 Grad warmen, schwefelsalz- und selenreichen Wasser knabbern Hunderte der kleinen Fische die Hautschüppchen der Patienten ab. Die Betroffenen baden mehrmals täglich für einige Stunden mit den Fischen in einer Wanne – das Ganze für drei bis vier Wochen.5 Durch dieses „Peeling“ soll die Haut von den Schüppchen befreit werden und Cremes können ihre Wirkung besser entfalten. Thermalwasser, Entspannung, Knabberfische und Sonne sorgen unter Umständen dafür, dass sich das Hautbild verbessert. Auch bei einer 2006 in Österreich durchgeführten Pilotstudie konnten diese positiven Effekte erzielt werden.

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Wer diese Therapie ausprobieren möchte, muss aber nicht unbedingt in die Türkei reisen. Auch hierzulande bieten einige Heilpraktiker und Kliniken eine Kur mit den kleinen Fischen an.
Aber Achtung: Bei der Therapie sollten Sie darauf achten, dass Sie für die Zeit der Behandlung Ihre „eigenen“ Fische bekommen, die vor der Kur mehrere Wochen in Quarantäne gehalten wurden, um die Übertragung von Erregern zu vermeiden.

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Die Eigenbluttherapie ist ein Verfahren aus dem Bereich der Alternativmedizin, das eingesetzt wird, um das Immunsystem zu modulieren (auszugleichen). Der Arzt oder Heilpraktiker entnimmt dem Patienten zunächst eine kleine Menge Blut aus der Vene. Dieses Blut wird anschließend, entweder unbehandelt oder mit homöopathischen Injektionspräparaten vermischt, wieder dem Patienten injiziert. Die Eigenbluttherapie kann je nach Fortschritt und Ausprägung der Psoriasis in verschiedenen Zeitintervallen wiederholt werden.
Anstelle der Homöopathika kann der Arzt vor der Injektion auch eine Mischung aus Sauerstoff und Ozon ins Blut geben. Medizinisches Ozon soll entzündungshemmende Eigenschaften haben und die köpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren. Wer sich nicht gerne Spritzen geben lässt (zum Beispiel Kinder) kann das Eigenblut auch in Form von Tropfen oder Globuli einnehmen. Hierfür wird das entnommene Blut in der Apotheke homöopathisch verdünnt und entsprechend aufbereitet. Die Eigenbluttherapie kann sowohl bei der Plaque-Psoriasis als auch bei der Psoriasis-Arthritis als komplementäre (ergänzende) Therapie zum Einsatz kommen.6
Wichtig ist, dass Psoriasis-Patienten die Therapie zuvor mit ihrem behandelnden Arzt besprechen
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Quellen:
- Wiesenauer, M.; Kirschner-Brouns S.: Das große Homöopathie-Handbuch. Gräfe und Unter, München 2007: 131-132.
- Meyer S et al.: Einsatz von Phytopharmaka in der Dermatologie. In: Der Hautarzt 2005; 56: 483-502.
- Lin YK et al.: The efficacy and safety of topically applied indigo naturalis ointment in patients with plaque-type psoriasis. In: Dermatology2007;214(2):155-161.
- Ozcelik S, Polat HH, Akyol M, Yalcin AN, Ozcelik D, Marufihah M: Kangal hot spring with fish and psoriasis treatment. In: J Dermatol. 2000; 27(6): 386-390.
- Grassberger A, Hoch W: Ichthyotherapy as Alternative Treatment for Patients with Psoriasis: A Pilot Study. In: ECAM Volume 3 (2006); 4: 483-488.
- Krebs H: Praxis der Eigenbluttherapie. 5. Aufl., Elsevier, Urban & Fischer, München 2007.