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Mit Trackern gegen Psoriasis

Es ist kurz vor 12 Uhr. Deine Herzfrequenz: 90 Schläge pro Minute. 95 Kilokalorien verbrannt, 2.436 Schritte gemacht. Null Minuten trainiert. Minuten später vibriert auch schon die Uhr an deinem Handgelenk und hilft dir auf die Sprünge: Jeden Tag 10.000 Schritte sind dein Ziel – mindestens. Das schafft ein Mensch, wenn er 80 Minuten flott geht. Eine Stunde und 20 Minuten! Das kannst du ebenfalls. Du lässt den Fahrstuhl sausen und nimmst die Treppe. Die Uhr zählt mit. Du holst die Zettel aus dem Kopierer. Die Uhr zählt mit. Du läufst beim Telefonieren herum. Alle 500 Schritte verbrennst du so viele Kalorien, wie in einem Zuckerwürfel stecken. Allein die Vorstellung ist Motivation, auch wenn es dir nicht ums Abnehmen geht. Abends sammelst du weitere Pluspunkte im Fitnessstudio. Geschafft, jetzt liegst du sogar über Soll. Was deine Uhr nicht auf der Uhr hat: Du hast nicht nur den Wettkampf gegen den Tracker gewonnen, sondern gleichzeitig deiner Schuppenflechte die Stirn geboten.

Person in Sportbekleidung joggt im Freien und schaut auf die Uhr an ihrem Handgelenk.
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Denn wer sich regelmäßig bewegt, tut etwas für die Gesundheit und kann weniger Symptome haben, sagen zahlreiche Studien.

Fitness-Gadgets, Gesundheits-Apps, Online-Sprechstunden: Die Medizin der Zukunft ist digital, die Entwicklung schreitet rasend schnell voran. In Kliniken unterstützen Roboter Mediziner*innen bei Operationen. Die Ärzt*innen lesen die Krankengeschichte der Patient*innen nicht mehr auf Papier, sondern in der elektronischen Patientenakte auf ihrem Computer. Dort finden sie auch Medikationspläne, Röntgenbilder und Laborwerte – alles gebündelt an einem Ort.

Alarm, wenn die Puste wegbleibt

Neue Techniken – die sogenannten E-Health-Technologien – schaffen ganz andere Möglichkeiten in der Vorsorge und Versorgung. Hast du gewusst, dass der Fitnesstracker, den du an deinem Arm trägst, 2013 ursprünglich als Lifestyle-Gimmick auf den Markt kam? Inzwischen haben Gesundheits-Ingenieur*innen das Spielzeug zu einem Werkzeug weiterentwickelt: Heute messen 78 Prozent aller Deutschen ihre Gesundheit per Tracker. Sogenannte medizinische Wearables spielen insbesondere bei der Behandlung von chronischen Krankheiten eine immer größere Rolle – auch bei der Psoriasis. Aber Achtung: Bevor du die Turnschuhe anziehst, solltest du gemeinsam mit deinem Behandlungsteam einen Trainingsplan erstellen. Denn das Team weiß besser als das elektronische Gerät, wo deine Grenzen liegen. Gerade wenn du anfängst, ist weniger oft mehr.

Feine Sensoren messen deinen Puls, wenn du zum Beispiel joggen gehst. Die Herzfrequenz verrät, wie sehr du dich anstrengst. Die Ergebnisse speichert ein Minicomputer – sogar, wann dir die Puste wegbleibt. Tracker können Blutzuckerprotokolle erstellen, Stresslevel errechnen und deine Nachtruhe überwachen: Wie tief schläfst du, wann träumst du, wie oft wachst du auf? Die Daten kannst du per Bluetooth auf dein Smartphone übertragen und dort zum Beispiel in deine MyTherapy-App eintragen. Der digitale Assistent hilft dir, deine Schuppenflechte zu managen, erinnert dich etwa per Push-Mail an Termine und hat auch genügend Speicherplatz für deine Krankenakten, ein digitales Gesundheitstagebuch und ein Schuppenflechte-Lexikon.

Telemonitoring: Kontrolle aus der Ferne

Was dir Hard- und Software bringen? Du lernst deinen Körper besser kennen, kannst zudem Detektiv spielen und die Trigger aufspüren, die dein Immunsystem immer wieder in fehlgeleitete Gefechte gegen Haut und Gelenke schicken. Auf der anderen Seite haben deine Ärzt*innen deinen Gesundheitszustand mit wenigen Klicks im Blick. Gemeinsam könnt ihr dann deine persönliche Anti-Schuppenflechte-Challenge ausarbeiten: Therapie plus Sport plus gute Ernährung: Auch dazu gibt es viele Apps mit Rezepten und Einkaufstipps.

Telesprechstunde: Arzttermin vom heimischen Wohnzimmer aus

Person hält ein Tablet, auf dem ein Arzt zu sehen ist, in den Händen und schaut auf den Bildschirm.
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Die Vorteile der digitalen Helfer in Form von Apps liegen auf der Hand: Du sparst Zeit und Nerven, wenn du nicht mehr auf dem Weg zu deinem*r Ärzt*in im Stau stehen oder stundenlang im vollen Wartezimmer sitzen musst, sondern dich bequem von zu Hause aus mit deinem dermatologischen Team zur Online-Visite triffst. Das geht natürlich nur, wenn keine Infusionen oder Blutkontrollen anstehen. Anders ist es bei vielen Begleiterkrankungen, die sich gern an die Schuppenflechte hängen: Diabetes, Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Herzkreislauferkrankungen. Die lassen sich inzwischen gut aus der Ferne überwachen, per Telemonitoring.

Sicheres Netz verbindet Gesundheitsakteure

Bleibt nur die Frage: Wie kannst du deine sensiblen Gesundheitsdaten schützen? Damit zum Beispiel deine elektronische Patientenakte (ePA) geschützt ist, wurde eigens ein sicheres Netz entwickelt, das Arztpraxen, Kliniken und Apotheken miteinander verbindet. Zugang hat nur, wer sich über eine sogenannte Institutionskarte ausweisen kann. Übrigens würden laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens EPatient Analytics sieben von zehn Patient*innen die Daten ihres Trackers bedenkenlos ihrem*r Ärzt*in senden. Muss aber nicht sein, denn nur du entscheidest, wer was wann lesen darf. Gesundheitshelfer trotz all der Möglichkeiten, die sie bieten, niemals Ärzt*innen ersetzen können? Darüber diskutiert Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink mit der Medizinischen Fachangestellten Ines Maria Baeblich in der Folge „Digitale Helfer” des „Hautwende”-Podcasts.