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Vertrauen mit Sicherheitscode

Wieder mal ein Check-up in deiner Hautarztpraxis. Du sitzt im überfüllten Wartezimmer, und plötzlich fällt dir ein: Du hast den Brief mit den Diabetes-Befunden vergessen und auch der Bescheid mit den MRT-Ergebnissen liegt noch zu Hause auf dem Küchentisch. Dabei hatte ihn dir die Klinik extra per Post geschickt. Mist. Mist. Mist. Du merkst, dass dein Blutdruck steigt. Wie konnte das passieren? Deine Psoriasis juckt und schuppt, und neuerdings sind zudem deine Gelenke steif. Was das wohl wieder ist? Du wolltest mit deinem*r Dermatolog*in über mögliche Therapien sprechen.

Damit es dir nicht wieder passiert, dass du wichtige Unterlagen vergisst, gibt es eine digitale Lösung – eine elektronische Patientenakte, kurz ePA, als App auf deinem Smartphone oder Tablet.

Nahaufnahme eines Smartphones in der Hand einer Person. Darüber sind mit Linien verbundene Punkte.
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Noch nie gehört? Dann bist du nicht allein. Zwar können alle gesetzlich Versicherte bereits seit Januar 2021 ihre sämtlichen medizinischen Befunde und Informationen digital an einem zentralen Ort speichern lassen. Aber bisher nutzen das nur wenige Patient*innen. Dabei hilft die ePA besonders chronisch Kranken mit mehreren Begleiterkrankungen, nicht den Überblick zu verlieren. Nicht nur du vergisst schon einmal einen Brief aus der kardiologischen oder rheumatologischen Praxis. Viele Patient*innen sind von der Fülle an Informationen schier erschlagen, was welche Ärzt*innen wann zu ihnen gesagt und welche Medikamente sie ihnen verordnet haben. Deshalb kommt es auch oft zu lästigen Doppeluntersuchungen. Du hast dich vielleicht ebenfalls bereits gefragt: Warum zapfen sie mir in der Derma-Praxis Blut ab, obwohl ich vor zwei Tagen im Labor der Hausarztpraxis war? Jetzt blickst du es: Weil vieles noch auf Papier steht. Deshalb wissen die einen nicht, was die anderen tun. Anders wäre es, wenn alle deine Daten digital erfasst und die Ärzt*innen untereinander vernetzt wären.

Sicherheit für sensible Daten

Elektronische Patientenakte: Wenn du mehr wissen willst, schau dir das YouTube-Video des Bundesgesundheitsministeriums an. Dort erfährst du, wie die elektronische Patientenakte funktioniert und wo du sie beantragen kannst: bei deiner Krankenkasse. Ein Anruf reicht, und du bekommst per Post einen individuellen Freischaltcode nach Hause geschickt. Damit kannst du die heruntergeladene und installierte ePA-App nutzen. Anschließend legst allein du fest, welche medizinischen Daten und Informationen gespeichert werden sollen, wer auf welche Befunde zugreifen darf – und auch, wie lange. Denn der Datenschutz ist ganz wichtig. Möchtest du zum Beispiel, dass keine andere medizinische Fachkraft erfährt, dass du einst in psychologischer Behandlung warst, kannst du diese Info sperren. Wenn du dein digitales Gesundheitstagebuch exportierst, kannst du es in der ePA speichern und bei Bedarf mit deinem*r Ärzt*in teilen. Gesichert wird alles mit einem Passwort, das nur du kennst.

Für künftige Arztbesuche heißt das: Du brauchst dich nicht mehr zu ärgern, dass du Papierkram zu Hause vergisst. Alle Diagnosen, Laborberichte, Röntgenaufnahmen und Medikationspläne kannst du schließlich über die App auf dem Smartphone abrufen – immer und überall, falls du das möchtest. Drei Viertel der Deutschen wollen künftig die elektronische Patientenakte nutzen, sagen Untersuchungen. Allerdings ist es keine Pflicht, und natürlich musst du auch ein gutes Gefühl dabei haben, schließlich sind Gesundheitsdaten mit das Persönlichste, das es gibt.

E-Rezepte lösen rosa Zettel ab

Person mit Stethoskop tippt auf virtuelle Anzeige mit der Aufschrift „Elektronisches Rezept“.
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Die elektronische Patientenakte ist nicht die einzige digitale Innovation im Gesundheitsbereich: Seit dem 1. September 2022 sind Apotheken in ganz Deutschland in der Lage, E-Rezepte einzulösen und mit den Krankenkassen abzurechnen. Die bundesweit verbindliche Einführung des E-Rezeptes lässt aber noch auf sich warten. Bis zum voraussichtlichen Rollout im Sommer 2023 sind noch Anpassungen im Datenschutz erforderlich, damit du diesen digitalen Service sicher und datenschutzkonform nutzen kannst. Der Vorteil für dich: Statt auf einem rosa Zettel landet das Rezept auf deinen Wunsch hin in deiner Smartphone-App. Die Apotheker*innen scannen den QR-Code und geben dir das Medikament. Du kannst es alternativ auch direkt online in der Apotheke bestellen. Ein Kurierdienst bringt es dann zu dir nach Hause. Das spart Zeit und Wege.

Onlinekurse auf Rezept

Adipositas, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Depressionen sind typische Begleiterkrankungen der Psoriasis. Gut zu wissen: Seit 2020 dürfen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen für diese Krankheiten digitale Gesundheitsanwendungen (DIGA) verschreiben. Das sind zum Beispiel Onlinekurse zu Stressbewältigung, Entspannung und Meditation. Eine Übersicht findest du im DIGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Na, neugierig geworden? Dann probiere gleich aus, welche neuen medizinischen Technologien dein Leben als Psoriatiker*in vereinfachen können.