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Entspann dich! Ich bin nicht ansteckend!

Menschen mit Schuppenflechte leiden nicht nur unter der Krankheit an sich. Dem Jucken der Haut. Den rötlichen Stellen. Den silbrigen Schuppen. Sie leiden auch unter den Blicken ihrer Mitmenschen. Blicke voller Misstrauen, die den Ekel verraten und die Sorge: Kann ich mich da anstecken? Vorweg, die Antwort lautet Nein! 
Trotzdem gibt es viele Vorurteile. Wer sich kein dickes Fell zulegt, den können schräge Blicke und unverschämte Sprüche in die Verzweiflung treiben.

Gary zum Beispiel, der gern schwimmen ging. Bis der Bademeister sagte, andere Gäste hätten sich beschwert, sie wollten nicht in einem Becken mit ihm baden, er solle bitte gehen.

Oder Astrid, die erzählt, dass in der Schule niemand neben ihr sitzen wollte und dass sie Hausverbot im Sportverein bekam.

Das Bild zeigt zwei Frauen, die sich gegenüber stehen und lächeln

Solche Geschichten erzählen Psoriatiker immer wieder: „Ich durfte nicht in die Umkleidekabine“, „Eine Mutter hat ihr Kind weggezogen“, „Mein Arbeitgeber hat mir gekündigt“ sind Zitate aus dem WHO-Weltbericht zur Schuppenflechte. Rund 125 Millionen Menschen sind weltweit an Psoriasis erkrankt. Sie könnten unbeschwerter leben und lieben, wenn es weniger Vorurteile und mehr Aufklärung gäbe.

Woher kommt die Krankheit?

Die Ursache von Schuppenflechte ist nicht vollständig erforscht, aber die Erkrankung hat genetische Wurzeln. Die gute Nachricht: Nicht jeder, der die Anlage in sich trägt, wird tatsächlich krank.. Allerdings kann ein Trigger reichen, um Psoriasis zum Leben zu erwecken. Auslöser können schon simple Hautreizungen sein, hervorgerufen durch einen zu engen Gürtel, taillierte Kleidung, einen Sonnenbrand. Auch Infekte, Umwelteinflüsse und zu viel Stress können sich auf die Haut auswirken. Rund drei Prozent aller Deutschen leben mit der Autoimmunerkrankung, die meist vor dem 40. Lebensjahr ausbricht und typischerweise mit extrem trockenen Stellen an Händen, Ellenbogen oder  Knien beginnt.

Was passiert im Körper?

Bei einem Schub kämpft das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Wegen einer Fehlinformation kommt es zu einer Entzündung, das Zellenwachstum wird angekurbelt, um verletzte Haut zu reparieren. Mit etwa zehnfacher Geschwindigkeit wandern Hautzellen von der untersten in die oberste Hautschicht (Epidermis). Allerdings sind diese Zellen unreif, was zur typischen Schuppenbildung führt.

Ist die Krankheit ansteckend?

Schuppenflechte hat nichts mit Bakterien, Viren oder Pilzen zu tun, auch nichts mit mangelnder Hygiene. Kuscheln, Streicheln, Liebe, Körperkontakt sind also völlig unproblematisch. Psoriasis ist nicht ansteckend.

Sind Sonne und Meer gut für die Haut?

Bei vielen Psoriasis-Patienten bessert sich das Hautbild nach einem Badeurlaub am Meer. Im salzigen Wasser lösen sich die Schuppen leichter, die gestresste Haut beruhigt sich. Auch ein Sonnenbad kann helfen. Doch Vorsicht: Zu viel UV-Licht birgt Risiken.

Wie kann der Weg zur richtigen Therapie aussehen?

Schuppenflechte ist nicht heilbar. Aber es gibt verschiedene Therapien, die das Leben erleichtern. Mit dem Dermatologischen Lebensqualitäts-Index (DLQI) lässt sich feststellen, wie stark ein Patient unter der Psoriasis leidet. Der Hautarzt stuft dann den Schweregrad ein und bespricht verschiedene Behandlungen.
Die Psoriasis sollte sich dem Leben unterordnen – nicht andersherum. Im Psoriasis-Podcast „Unter die Haut“ erzählt Beachvolleyballer Julius Brink aus seinem
Leben als Profisportler, wie er Medikamente im Flieger transportiert – und warum er sich nicht von der Strandpolizei kirre machen lässt.